Widerspruch statt Validität – oder wenn man etwas nicht wahrhaben möchte

Unter dem bezeichnenden Titel „Widerspruch statt Validiät: Verkehrszählung am Breitenbachplatz“ (sic!) haben die Grünen eine sehr aufschlussreiche Anfrage an den Verkehrssenat gestellt.

Darin werden die Zahlen angezweifelt, welche die Verkehrszählung ergeben hat, die noch von Senatorin Manja Schreiner in Auftrag gegeben wurde. Diese Anfrage ist sehr aufschlussreich. Das beginnt gleich mit dem Titel:
Irgendetwas müssen die Bewohner im Kiez zwischen Südwestkorso und Mecklenburgischer Straße sowie von der Dillenburger Straße bis zum Heidelberger Platz verkehrt gemacht haben. Wir existieren jedenfalls nicht für sie. Was sich schon in der von Senatorin Bettina Jarrasch in Auftrag gegebenen, für unseren Kiez so unheilvollen Verkehrs- und Machbarkeitsuntersuchung Breitenbachplatz zeigte, zieht sich offenbar bis heute: Der Fokus liegt nicht überwiegend, sondern ausschließlich auf dem Breitenbachplatz. Und so wird die Verkehrszählung, die ihrerseits die Auswirkungen der Tunnelsperrung in unserem Kiez beleuchten sollte, in der Anfrage kurzerhand auf den Breitenbachplatz umgedeutet.

Das ist insofern stimmig, als dass von Seiten der Grünen bisher weder auf Landes- noch auf Bezirksebene irgendjemand auf die zahlreichen Anfragen unsererseits reagiert hat. Stattdessen wird das Problem, das eine der letzten Amtshandlungen der eigenen Verkehrssenatorin gewesen ist, schlicht geleugnet und negiert.
Schon die selbst in Auftrag gegebene Untersuchung hatte ja gar nicht erst die Auswirkungen einer Tunnelsperrung untersucht. Wie auch, wenn der Untersuchungsraum keine zwei Meter in die den Breitenbachplatz umgebenden Straßen hineinreichte. Aber jetzt werden kurzerhand die Zahlen für die Verkehrszählung angezweifelt. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Interessant dürfte sein, wie man nun umgehen möchte mit den doch deutlich nach oben gegangenen Unfallzahlen. Ob die Erkenntnis langsam ankommt, dass Verkehr sich nicht einfach so in Luft auflöst? Wir hätten uns gewünscht, dass man auf die Anwohnenden im Kiez zukommt, bevor man solche Anfragen stellt.

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