Wie fatal die Einschätzung ist, dass der Verkehr sich seinen Weg schon suchen wird, und das Verkehrsproblem dadurch gelöst wird, sieht man unter anderem an der Entwicklung in der Zoppoter Straße und der Sylter Straße. Spätestens mit Einführung des letzten Maßnahmenblocks des Senats, mit dem man Schlangenbader und Sodener Straße zu Einbahnstraßen gemacht hat (beide Richtung Süden), ist auch in Zoppoter und Sylter Straße das Verkehrschaos ausgebrochen. Auch hier wieder das Problem, das sich nach der Schließung des Schlangenbader Tunnels auch woanders zeigt: Es werden ehemals reine Anwohnerstraßen, von deren Existenz über 90% der Durchfahrenden bis vor 2 Wochen wahrscheinlich nichts wussten, plötzlich zu Durchgangsstraßen. Das passiert über die Dillenburger Straße, die eigentlich in der Fahrtrichtung nur für Anwohner zugelassen ist. Nur wird die Beschilderung konsequent ignoriert.
Es ist ausdrücklich Haltung der Bürgerinitiative, dass Lösungen, die das Problem nur irgendwie in eine Straße weiter verlagern, den Namen Lösung nicht verdient haben! Wir treten an, nicht Partikularinteressen eines einzelnen Straßenabschnitts oder Platzes zu vertreten, dem völlig egal ist, wohin Verkehr ausweicht, Hauptsache vor meinem Fenster ist es ruhig. Das ist eine Haltung, die leider schon länger von einigen Anwohner vertreten wird, die im Einflussbereich des Schlangenbader Tunnels wohnen. Es muss ein vernünftiges Verkehrskonzept her.
Den Kennzeichen nach zu urteilen scheinen dies übrigens sowohl Autofahrer mit Ortskenntnis als auch auswärtige zu sein. Auch hier kumuliert das Problem zu Stoßzeiten, vor allem Nachmittags. Das Chaos ist auch deshalb so hoch belastend, weil bei allen sofort die Nerven blank liegen. Es wird gehupt, geschimpft und kommt täglich zu zumindest verbal aggressiven Zwischenfällen. Beschädigte Autos, abgefahrene Spiegel, zerkratzte Türen und Kotflügel sind auch hier keine Seltenheit.
Auch für diesen Straßenbereich gilt: Er liegt auf dem Schulweg einer Grundschule! Überwege gibt es nicht.
Besonders problematisch wird es dann, wenn sich LKW oder Versorgungsfahrzeuge begegnen, da die dafür gar nicht gedachte „Wegführung“ ein Einbiegen dort bedeutet, wo gerade mal einzelne PKW normalerweise fahren. Solche Situationen führen schnell zu völligem Stillstand.
Sylter Str. , Helgolandstr. und möglicherweise auch die Zoppoter Str. müssen mit verkehrsberuhigenden Pollern versehen werden und möglicherweise als Spielstraßen definiert werden. Anders kann die jetzige Umwandlung zu Durchgangsstrassen,
wo zudem jetzt weitestgehend mit überhöhter Geschwindigkeit und aggressiver Frustration-wenn gerade kein Stau ist-gefahren wird, nicht verhindert werden. Auch muss die Auto-Durchfahrt über Radfahrweg und Bürgersteig (direkt neben der Bushaltestelle Breite Str. /Zoppoter Str.), die zwar verboten ist, aber genutzt wird unmöglich gemacht werden. Die Radfahrer können den Fahrdamm aufgrund der momentanen Situation sowieso kaum noch nutzen. Die Luftqualität hat sich in den engen Straßen mit hohen Häusern in diesem Wohngebiet aufgrund des starken Verkehrs extrem verschlechtert, was eine weitere starke gesundheitliche Belastung für alle Anwohner bedeutet.
Ich würde mir einen Blitzer wünschen, denn Tempo 30 ist für viele ein Fremdwort. Zudem wird jetzt oft das Ende der Helgoland Str. genutzt, um über den Gehweg zur Breitestr. zu gelangen. Unglaublich gefährlich für alle Verkehrsteilnehmer, besonders für die Kinder. Ich kann meine nicht mehr allein laufen lassen. Gestern ist ein Auto mit mindestens 60 durch die Borkumer gerast. Unfassbar. Ich wünsche mir mehr Polizeipräsents und ein wirklich adäquates Verkehrskonzept.