In der vergangenen Nacht kam es zu einem „Verkehrslärm“ etwas anderer Art. Hunderte Menschen haben einen illegalen Rave im Tunnel gefeiert, der von der Polizei mitten in der Nacht aufgelöst wurde. Was tausende Autos und LKW dank der besonderen Architektur nicht geschafft haben, nämlich die Anwohner der „Schlange“ per Lärm zu belästigen, haben die Raver leider hinbekommen. Zahlreiche Anwohner berichten, dass sie das Spektakel mitbekommen haben, den Lärm aber oft nicht richtig zuordnen konnten. Aber sogar unter der Brücke an der Wiesbadener Straße war die Lärmquelle eindeutig.
Für die Zukunft des Tunnels ergeben sich aus diesem Ereignis gleich mehrere Aspekte:
Kurzfristige Perspektive
Nach dem der Tunnel von der Szene jetzt wahrgenommen wurde als Location, kann man davon ausgehen, dass es nicht bei einem einmaligen Versucht bleiben wird. Polizei und Politik werden schnell reagieren müssen! Wobei hier hoffentlich nicht wieder ein Zuständigkeitswirrwarr in den Vordergrund kommt. Zuständig für den Tunnel ist das Land Berlin.
Langfristige Perspektive
In den zum großen Teil unausgegorenen Nachnutzungs“konzepten“ war unter anderem eine kulturelle Nutzung aufgeworfen worden. Die Architekten hatten Verkehrslärm erfolgreich mitgedacht. Insbesondere tieffrequente Geräusche, wie sie durch Musik verursacht werden, sind aber offensichtlich nicht eingedämmt. Das bedeutet, es muss Schallschutz mitgedacht werden.