Nachdem es vergangene Woche bereits einen kleineren Unfall mit Personenschaden gab (Auto gegen Rollstuhlfahrerin), kam es gestern zu einem schwerwiegenderen Unfall zwischen einer Radfahrerin und einem Leihroller-Fahrer auf dem so genannten Radweg(gebilde) an der Wiesbadener Straße. Rettungswagen und Polizei waren vor Ort. Die Fahrradfahrerin musste ins Krankenhaus.
Gemeint ist mit „Radweg“ das in Fahrrichtung Schlange auf der rechten Seite befindliche Wegstück, das eigentlich weder den Namen Gehweg noch Radweg verdient. Der Unfall passierte, während wir ein Stück weiter an der Ecke Sodener Straße / Wiesbadener Straße zur Verkehrszählung saßen. Zu diesem Zeitpunkt war der Verkehr auf der Wiesbadener Straße sehr hoch. Mit im Schnitt knapp 900 Fahrzeugen pro Stunde über den gesamten Zeitraum der Zählung zeigt sich die Gefährlichkeit der Situation. Auch im Kreuzungsbereich Sodener / Wiesbadener Straße kam es im Zählzeitraum zu 4 Beinahe-Unfällen, weil die zahlreichen rechts in die Sodener Straße abbiegenden Autofahrer (überwiegend „Tunnelausweichler“) dort regelmäßig die Vorfahrt missachten. Fahrradfahrer haben keine auch nur einigermaßen sichere Möglichkeit, dort zu fahren. Der „Radweg“ ist eine Katastrophe, die Straße völlig überfüllt mit Autos, LKW und Bussen. Die Sodener Straße ist ebenfalls überfüllt und es gibt zahlreiche „Geisterfahrer„. Die Dillenburger und Helgolandstraße, einst ruhige Sackgasse, werden durch hunderte Fahrer pro Stunde belastet, die eigentlich dort gar nichts zu suchen haben, weil Anliegerverkehr.
Die Fahrradfahrerin wurde von Rettungskräften versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Wir wünschen ihr – Nachbarin und auch Mitglied der Bürgerinitiative – auf diesem Weg gute Besserung! Auch der E-Scooter-Fahrer hat sich offenbar leichter verletzt. Er hatte sich zunächst vom Unfallort entfernt, sich dann aber besonnen.
Ohne auf die individuell Schuldfrage näher eingehen zu können, ist eines an diesem Unfall sehr deutlich: Es gibt hier im Kiez letztlich keine sichere Form der Mobilität, auch nicht für Autofahrer, aber ganz besonders nicht für Fahrradfahrer und Fußgänger. Wir konnten beobachten, dass an der Kreuzung Passanten, Familien, einzelne Kinder, ältere Menschen bis zu 4 Minuten (!) warten mussten, um über die Straße zu kommen.