An die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Dr. Manja Schreiner
An den Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünflächen Charlottenburg- Wilmersdorf Oliver Schruoffeneger
An den Berliner Senat, die Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses und der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Schlangenbader Kiez
Sehr geehrte Frau Senatorin,
sehr geehrter Herr Bezirksstadtrat,
sehr geehrte Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses und der BVV
der Tunnel Schlangenbader Straße ist seit dem 20. April 2023 gesperrt. Die Verkehrsbelastung, obwohl es zwischenzeitliche Anpassung der Verkehrsführung gab, hat sich leider auch im aktuellen Zeitverlauf nur punktuell gebessert, in einigen Abschnitten sogar verschlechtert. Unterschiedliche Personen, Initiativen und Einrichtungen, haben bereits mehrfach auf die untragbaren Situationen in den Nebenstraßen unseres Kiezes hingewiesen – jetzt fordern wir weitere Sofortmaßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Situation.
Unser Kiez ist durch eine Mischung aus weit mehr als 2000 Kindern und vielen hunderten älteren und schwerbehinderten Menschen geprägt, viele davon mobilitätseingeschränkt oder sehbehindert, auf Rollstuhl, Rollator oder Führhund angewiesen. Die tägliche Querung von Straßen, um Schulen, Kitas, Senioreneinrichtungen, Ärzte oder Bushaltestellen zu erreichen, sind zu einem Spießrutenlauf geworden. Mit großer Sorge sehen wir darüber hinaus eine starke Zunahme der Aggressivität, ein Ignorieren der Verkehrsregeln und der Unfallhäufigkeit auf unseren Straßen.
Uns ist bewusst, dass die Tunnelsperrung aus Sicherheitsgründen kurzfristig erfolgt ist und es viele Aussagen unterschiedlicher Parteien dazu gibt, die ein schlüssiges Verkehrskonzept für die Gegend verlangen. Auf dessen Erstellung und Umsetzung können wir jedoch nicht weiter warten!
Gut über 100 Menschen (und es werden täglich mehr) haben sich innerhalb kurzer Zeit zur Bürgerinitiative Schlangenbader Tunnel zusammengeschlossen, die in Kooperation mit über einem Dutzend Einrichtungen im betroffenen Kiez mehrere tausend Menschen und zahlreiche Gewerbetreibende vertreten, die ein Interesse eint: wir fordern umgehend weitere Sofortmaßnahmen. Diese beinhalten:
- Die Schaffung von sicheren Möglichkeiten der Straßenquerung vor Kitas, auf Schulwegen, vor Senioren- und Behinderteneinrichtungen und an Bushaltestellen durch
- Mindestens temporäre Zebrastreifen
- Verkehrsberuhigung auf der Wiesbadener Straße (durchgehend Tempo 30)
- Hinweisschilder „Spielende Kinder“ vor den betroffenen Einrichtungen
- Einrichtung zusätzlicher Bedarfsampeln (Sodener Straße / Wiesbadener Straße, Mecklenburger Straße auf Höhe der Bushaltestellen)
- Rückgängig machen der temporären Abschaltung der Ampeln auf der Wiesbadener Straße
- Weitere Maßnahmen zur Reduktion wie Bodenschwellen oder Fahrbahnverschwenkungen
- Kontrolle des nicht berechtigten Anwohnerverkehrs
- Eine komplette Sperrung der Nebenstraßen für den Schwerlastverkehr (ausgenommen Müll- und Einsatzfahrzeuge)
- Die Reduktion der Parkverbote in den Nebenstraßen, die zu einer deutlichen Geschwindigkeitszunahme in den Seitenstraßen geführt haben
- Konsequente Ahndung von Raserei und anderem Fehlverhalten durch mobile Radarkontrollen und verstärkte Präsenz von Polizei und Ordnungsamt
- Bessere Ausweisung der Umleitungen und Einbahnstraßenregelungen
- Verbesserung der Fahrradinfrastruktur
Bereits jetzt sehen wir mehr Unfälle, zahlreiche Blechschäden und gefährliche Situationen auf den Straßen und ein weiteres Ausweichen in andere Nebenstraßen. Dies ist nach Umsetzung der letzten Maßnahmen aktuell auch ganz besonders problematisch in den Straßenzügen rund um die Zoppoter Straße / Sylter Straße. Es ist aber auch an Radfahrern zu sehen, die ehemals sichere Nebenstraßen nutzen konnten und nun zum Teil auf Bürgersteige ausweichen und dort Fußgänger gefährden. Insgesamt ist zu berücksichtigen, dass Ausweichrouten zum Teil drastische Auswirkungen auf ein großes Einzugsgebiet mindestens zwischen Heidelberger Platz bis Lentzeallee und Breite Straße bis Südwestkorso haben.
Ohne Sofortmaßnahmen ist es nur eine Frage der Zeit, bis es neben den zahlreichen Blechschäden zu Personenschäden kommen wird. Im Übrigen bereitet uns Sorge, dass offensichtlich auch Einsatzfahrzeuge Probleme mit der aktuellen Verkehrssituation haben und es zu Umwegen und zeitraubenden Wendemanövern kommt. Hier bitten wir um entsprechende Evaluation.
Wir fordern Sie darum auf: Schaffen Sie weitere Abhilfe und ergreifen Sie mindestens diese Sofortmaßnahmen, um die Verkehrssicherheit für alle – jung und alt, zu Fuß, mit dem Rad, im Rollstuhl oder Auto in unserem Kiez zu erhöhen. Wir erwarten, dass Sie handeln. Bei Bedarf bieten wir uns auch für Gespräche und Unterstützung an.
Wir leiten dieses Schreiben zur Kenntnis an die direkt gewählte Abgeordnete im Abgeordnetenhaus von Berlin und die Bundestagsabgeordneten weiter, in deren Wahlkreis unser Kiez liegt; wegen der besonderen Bedeutung für die Wegesicherheit von Senioren, Kindern und Jugendlichen ebenfalls an das Kinder- und Jugendparlament sowie die Seniorenvertretung des Bezirks Charlottenburg- Wilmersdorf und die zuständigen Ausschüsse.
Mit freundlichen Grüßen
Bürgerinitiative Schlangenbader Tunnel und der
Hallo, als Anwohner der Sylterstrasse bemerke ich unserer 30iger Zone mittlerweile ständig Autofahrer die nicht nur unnötig beschleunigen, um den Zeitverlust durch die Umfahrung aufzuholen, sondern zusätzlich hupen, um einparkende Pkws zu verscheuchen.
In die Helgolandstrasse als Sackgasse fahren viele Verirrte, um dann wieder herauszukommen und dann den Weg durch die Sylterstrasse zu nehmen. Wohin auch sonst?
An der Ecke Sodener Strasse wurde ich eben von einem rasenden Cabrio fast umgefahren mit der Bemerkung „Blödmann ich habe Vorfahrt“. Weder wurde darauf geachtet, dass auch diese Strecke eine 30iger Zone ist, noch das zuerst die Kreuzung zu räumen ist, bevor draufgehalten werden kann. Am ersten Tag stand da noch ein Polizist, das hemmte die Irren am Durchdrehen.
Warum ist die Sodener und auch die Schlangenbader als Einbahnstrasse ausgewiesen worden? Eine hin eine her wäre viel logischer.
An wen muss ich mich wenden, bevor es noch schlimmer wird?
Besten Gruß
Constantin T. Huth
Ich bin (genervte) Anwohnerin der Binger Straße, welche heute wieder besonders stark frequentiert wird. Vermutlich liegt es daran, dass die A100 aktuell zugestaut ist. Und das ist sie bekanntlich sehr häufig…
Ich wir sind Anwohner in der Zimmermannstr.. Auch wir haben durch die Tunnelsperrung große Umwege zu fahren um auf die A100 zu gelangen. Wir müssen bis nach Schöneberg fahren um von dort
dann auf die A100 zu gelangen und den ganzen Weg wieder zurück zu fahren. Wir haben am 23.6.23 an den Berliner Bürgermeister Kai Wegner und an die Senatorin für Verkehr Frau Manja Schreiner geschrieben. Der Bürgermeister hat sofort geantwortet, er sei nicht zuständig sondern seine Senatorin. Von Frau Schreiner ist bis heute keine Antwort gekommen.
Wir können es nicht verstehen, dass in der heutigen Zeit solche Massnahmen getroffen werden. Täglich fahren bis zu 25 Tausend Autos durch den Tunnel. Warum wird der Tunnel nicht schnellstens in Ordnung gebracht, damit die Anwohner und auch der Verkehr so schnell und so umweltfreundlich wie möglich wieder fließen kann und es wieder Ruhe um den Schlangenbader Tunnel gibt.
Der Aspekt, dass die Autos große Umwege fahren müssen, viel mehr Benzin verbrauchen und viel mehr CO2 Abgase in die Luft pusten, zählt wohl plötzlich gar nicht mehr.
Wir sind voll auf Ihrer Seite und unterstützen Ihre Forderung nach Öffnung des Tunnels. Dieser Tunnel ist keine 600 Meter lang, es kann doch nicht so schwer sein, die Notschalter dort anzubringen.
Strom ist doch in dem Tunnel durch die Lampen vorhanden. Ob eine Entrauchungsanlage in diesem
Tunnel wirklich nötig ist, wagen wir auch zu bezweifeln.
Bitte bleiben Sie am Ball und kämpfen Sie weiterhin nicht für Umleitungen sondern für eine schnelle Wiederherstellung des Tunnels.